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Obstbaumschnitt auf der Streuobstwiese

Bei bestem Wetter trafen sich am vergangenen Samstag (12.02.22) Mitglieder unserer NABU-Gruppe auf der Streuobstwiese in Rommelhausen zum jährlichen Pflegeschnitt der Obstbäume. Vor einigen Jahren haben wir hier eine Streuobstwiese mit 120 Bäumen angelegt und immer wieder im Laufe des Jahres kommen wir hier zu Pflegearbeiten zusammen. Zweimal im Jahr muss die Wiese gemäht und das Schnittgut entfernt werden. Im Herbst freuen wir uns über die Ernte. Ebenfalls im Herbst, wenn die Brut- und Setzzeit endet und im Winter, noch bevor die Vogelbrutzeit beginnt, erhalten die Bäume einen Erhaltungs- bzw. Verjüngungsschnitt.

 

Sobald der Baum regelmäßig viele Früchte trägt, sorgt der Erhaltungsschnitt für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Fruchtbildung und Wachstum. Senkrechte Wasserschosse und Konkurrenzzweige am Mitteltrieb werden entfernt. Ältere, stark verzweigte Astpartien, die nur noch wenige oder kleine Früchte liefern, werden abgeschnitten. Diese sogenannte Fruchtholzverjüngung reduziert vorübergehend den Ertrag, führt aber zur Bildung größerer, qualitativ besserer Früchte.

Sind Obstbäume längere Zeit nicht geschnitten worden, neigen sie oft zur vorzeitigen Alterung (Vergreisung) des Holzes, was sich durch ungenügende Neutriebbildung bemerkbar macht. Gute Früchte befinden sich dann oft nur in den oberen, kaum beerntbaren Bereichen der Baumkrone und die Früchte werden auf Dauer insgesamt immer kleiner. Auch Holz- und Blattkrankheiten nehmen in zu dichten und meist von oben überbauten Obstbaumkronen zu. Durch einen kräftigen Verjüngungsschnitt kann die Neutriebbildung wieder angeregt werden, sofern die Vergreisung noch nicht zu weit fortgeschritten ist. Das Lebensalter der Obstbäume kann durch einen regelmäßigen Verjüngungsschnitt deutlich gesteigert werden. Ist die Neutriebbildung dagegen zu stark, was sich durch Wasserschosse mit Trieblängen von weit über einem halben Meter und mehr bemerkbar macht, sollte man zurückhaltender schneiden oder auf Sommer- statt Winterschnitt übergehen.

 

 

Bei den Pflegearbeiten auf der Streuobstwiese in Rommelhausen haben Benjamin Bellach, Manfred Junker, Egon Siebert und Monika Ditter einige Bäume zurückgeschnitten und das Schnittgut am Rand der Streuobstwiese als eine Art Benjeshecke aufgeschichtet. Diese bietet wiederum Versteck für Jungvögel, Lebensraum für nützliche Insekten, Unterschlupf für Igel und Nistplätze für Vögel. Die Arbeit wird dann im Oktober fortgesetzt. Wir planen, dann eventuell auch einen Obstbaumschnittkurs anzubieten, und wenn "Corona" es zulässt können wir vielleicht auch eine Aktion rund um die Ernte starten.

 

Wer Interesse hat, sich an den Aktivitäten unserer Gruppe zu beteiligen, ist herzlich eingeladen. 

 

Kontakt über nabu.limeshain@gmail.com. Wir freuen uns!

 

 

 

 

Impressionen vom Arbeitseinsatz mit Kranich-Zug