Die Invasion der Waschbären

 

Auch wenn der Waschbär drollig aussieht, ist er eine wahre Plage: Der eingewanderte Allesfresser macht sich nämlich besonders gern über die Gelege von Garten- und Waldvögeln her und als guter Schwimmer sind die Gelege von Wasservögeln auch nicht sicher vor ihm. Selbst Fledermäuse sind in Gebäuden bedroht. 

 

Geschickt und anpassungsfähig erobern die aus Amerika stammenden Allesfresser Innenstädte und ganze Landstriche. Seit erstmals in den 1930er Jahren bei Kassel und später in Berlin Waschbären ausgesetzt wurden, haben sich die Tiere heute in fast allen Bundesländern ausgebreitet. Nach vorsichtigen Schätzungen sind es mittlerweile rund 500.000, da der Waschbär keine natürlichen Feinde hat. Waschbären sind „ökologische Generalisten“. Das bedeutet, es fällt ihnen leicht, sich neue Lebensräume zu erschließen und die in ihnen vorkommenden Ressourcen zu nutzen. Da Waschbären Kulturfolger sind, entdecken sie zunehmend auch Städte mit ihren Parks und Gärten für sich. 

 

"Es ist offensichtlich, dass der Waschbär eine ökologische Nische besetzt, die einheimische Raubsäuger wie Marder und Wiesel nicht besetzen", erklärt Manfred Vogt vom NABU Limeshain. "Es gibt klare Hinweise darauf, dass die Zahl der Höhlenbrüter erheblich abgenommen hat. Selbst in einem Seeadlerhorst wurden schon Waschbären gesichtet. Das macht sie auch zur Gefahr für viele einheimische Tierarten. Bodenbrüter wie Brachvögel oder Kiebitze haben sowieso keine Chance gegen sie. Deswegen werden sie seit Jahren und mit Billigung der EU, die sie als 'nicht gewünschte invasive Art' einstuft, bejagt“. 

 

Die Gemeinde Limeshain, die Natur- und Vogelschutzgruppe Hainchen und der NABU Limeshain unterstützen - mit Blick auf den Schutz der Wald- und Wiesenvögel - die Jäger bei der Fallenjagd. Dem Antrag auf Bezuschussung von vier Waschbärfallen durch Revierpächter Horst Kempf haben die Gemeinde Limeshain und die Limeshainer Naturschutzgruppen zugesagt.